Alles ist Relativ - auch die deutsche Gesundheitsreform


Für einen europäischen Touristen, der sich in Costa Rica für vielleicht vier Wochen aufhält, wird der Besuch eines Krankenhauses wahrscheinlich eine Ausnahme bleiben.
Sollte ihm doch etwas zustoßen, so greift hoffentlich die Auslandskrankenversicherung, auf die er sich in einer solchen Situation so blind verlässt und ohne die er wahrscheinlich nieeee für einen solch langen Zeitraum verreisen würde.
Sollte doch etwas passieren, so wird er dann in ein schönes Krankenhaus gebracht, das europäischen Standards entspricht. Also alles ganz wie zu Hause.
"Funktioniert doch alles" wird er im nachhinein denken und bei wieder hergestellter Gesundheit vielleicht wieder mit den Medien zusammen zu Hause im Heimatland gegen die so schlimme Gesundheitsreform schimpfen, wegen der die Versicherungen teurer werden und trotzdem keinen Zahnersatz mehr zahlen, Praxisgebühren anfallen usw. und so fort...

Ich hatte am Sonntag ein Erlebnis, dass mir ganz klar aufgezeigt hat, dass Touristen, die für eine kurze Zeit (4-6) Wochen hier vor Ort sind, in einem solchen Falle alles andere als die Realität mitbekommen und die Gesundheitsreform, Entschuldigung wenn ich jemandem auf den Schlipps trete, der reinste Kindergeburtstag ist.

Krankenhäuser hier in ganz Costa Rica sind klar die Einrichtungen, die am deutlichsten die große Kluft in den Gesellschaftsschichten aufzeigen.
Das Prinzip ist einfach: wer Geld hat der lebt (schönes Privatkrankenhaus nach europäischem Standard), wer keins hat der stirbt (beschissenes öffentliches Krankenhaus)!

So konnte ich am Sonntag in einem Krankenhaus der breiten Masse beobachten, wie eine Ambulanz mit einem Notfall ankam (das Krankenhaus war schon voll zu dem Zeitpunkt) und tatsächlich kein Arzt da war, der ihn mit einer weiteren Behandlung versorgen konnte! Der Notfallpatient musste dann warten...ich hoffe er kam noch dran...
(Ach, ich musste übrigens nicht ins Krankenhaus...Marcia musste wegen einer kleinen Sache, die hätte groß werden können ins Krankenhaus und wollte erstmal noch nicht in eine Privatklinik.)
Dann konnte ich einen Krankentransport beobachten, in dem sich eine sehr bettlägerische alte Frau, den Platz mit einer weiteren sehr alten Dame teilen musste.
Platz, den es nicht gab!!

Aber das bekommen selbst die sich selbst so sozial heißenden Individualreisenden oder Backpacker genannt, die oft mit ihrer eigenen Biokultur im Haar durch die Gegend rennen, nicht mit.
Urlaub ist eine schöne Sache, aber vielleicht sollte sich jeder der Urlaub machen kann, bewusst darüber werden, dass er zu 10% der Weltbevölkerung gehört, die dieses Privileg besitzt.

2 comments:

4nc4p said...

Ich stimme Christoph zu und schreib nicht nochmal dasselbe..

Was war denn das bloß für eine kleine Sache, die hätte groß werden können - amigo. Puta mierda ... cuidate - donde y en que forma metes tu polla ... amigo ... ¡gracias a Dios!

Tobias said...

Ich muss hier glaube mal hijue puta mit den Gerüchten aufräumen.
Die kleine Sache war eine Harnröhreninfektion die sich schon ein bisschen auf die Nieren ausgeweitet hat. Das groß weden bezog sich auf Dialyse, Nierenzerstörung etc.. ;-)
In diesem Sinne hasta luego *g*